Du bist gerne mit deinem Hund unterwegs und nutzt den Spaziergang als Ausgleich zum hektischen Alltag? Wäre da nicht das kleine Problem mit der Leinenführigkeit..
Sobald dein Hund an der Leine ist, geht es ihm nicht schnell genug voran, er bleibt
abrupt stehen, taucht ein in seine Geruchswelt und will nicht weiter laufen bis er abschließend noch genau dahin pinkeln muss.
Hunde haben von Natur aus ein anderes Tempo als wir Menschen und nehmen die Umwelt anders und viel intensiver über Gerüche wahr. Neben dem direktem Hundekontakt zählt ausführliches Schnüffeln zur
Informationsaufnahme und Markierverhalten zur normalen Kommunikationen zwischen Hunden. Ein noch so langweiliger Baum für uns an dem wir jeden Tag vorbeilaufen, kann jedes mal umso spannender für
deinen Hund sein, da die Geruchsspur ihm deutlich sagt, welch ein anderer Hund sich da verewigt hat. Vielleicht eine interessante Hündin, der Erzfeind aus der Nachbarschaf oder auch der beste
Hundekumpel.
Also ist dein Hund mal vertieft und in seiner Geruchswelt, dann macht er das nicht um dich zu ärgern. Wenn Du deinem Hund von diesen Informationsquellen entziehst, unterbindest du für ihn
spannende Tätigkeiten und vor allem angeborene Verhaltensmuster zur Bedürfnisbefriedigung.
Leinenführigkeit bedeutet konsequentes Training und eine gute Zusammenarbeit von Hund
und Halter. Es ist ein komplexes Thema und wir Halter verlangen von unseren Hunden sehr viel auf einmal. Der Hund soll den Radius halten, Richtungswechsel berücksichtigen, Tempo anpassen, sich
bei jeglichen äußerlichen Reizen (Hundekumpel, Wildtier) zurücknehmen.
Es gibt keine genauen Vorgaben, aber verschiedenste Vorstellungen, was sein Hund an der Leine darf bzw. nicht darf.
Und das ist auch der Knackpunkt: Bei der Leinenführigkeit ist die Definition dessen, was der Hund
wann tun soll, relativ schwammig.
Dann ist es meist von Situation zu Situation unterschiedlich und das soll ein Hund dann noch verstehen.
Ich beschreibe die Leinenführigkeit gerne als gutes Zusammenspiel von beiden Seiten ausgehend.
Dein Hund darf Hund sein, achtet aber auf den Radius der Leine und orientiert sich an Dir, wenn es
zu einem Richtungswechsel kommt oder das Tempo sich verändert. Und wenn es mal eine super interessante Stelle gibt, wo sich dein Hund länger aufhält, dann kann Du auch mal stehen bleiben und kurz
warten.
Vorab muss auch gesagt werden, dass nicht jeder Tag gleich gut läuft. Nimm dir vor Leinenführigkeit zu üben, wenn du und dein Hund einen guten Tag habt, denn wenn einer mit schlechter Laune ins
Training geht, wird das kein gutes Ende nehmen. Zudem merkt dein Hund, wenn du genervt bist von ihm bist (Stimmlage, Körpersprache) und auch dein Hund kann mal einen Tag haben, wo er
unkonzentrierter oder einfach sich nicht gut fühlt.
Grundlegend empfehle ich hektische Situationen an der kürzeren Leine mit weniger Freiraum und gemeinsame Spaziergänge an längerer Leine separat zu trainieren. Wenn man es mal eilig hat, sollte der Hund das Tempo halten können und sich gut an seinem Halter orientieren. Jeden Baum oder interessant riechende Hausecke wäre in solch einer Situation unpassend. Man möchte zügig von A nach B kommen. Natürlich kann ein Hund lernen das auszuhalten für eine bestimmte Zeit sich nur auf seinen Halter zu konzentrieren und aufmerksam das Tempo zu halten.
Ein Unterschied durch eine veränderte Leinenlänge macht es dem Hund einfacher sich auf die Situation einzustellen und zu unterscheiden, welches Verhalten er zeigen darf bzw. nicht zeigen darf.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist deinem Hund erkenntlich zu machen, wann er sich im Training befindet. (Halsband, Geschirr).
Dein Hund kann nicht von Anfang an über den ganzen Spaziergang leinenführig sein. Es muss wie jedes
andere Verhalten, Stück für Stück aufgebaut werden. Beginne mit
dem gezielten Training, nachdem die erste Aufregung gesenkt ist, es schon gepinkelt und etwas die Umwelt erkunden durfte, damit ist die
Wahrscheinlichkeit höher, dass er aufmerksamer ist. Während dieser Zeit befindet sich dein Hund in der Pause, er kann ziehen und dem Nachgehen was er möchte (kein Training: Geschirr). Wenn Du mit
dem Training beginnst, schnallst du von Geschirr auf Halsband um (Training: Halsband).
Du kannst natürlich auch ein anderes Unterscheidungsmerkmal benutzen, wenn du zum Beispiel nur ein Geschirr
benutzen möchtest im Alltag ( Halstuch, Ankündigen durch ein Wort, zwei Leinen).
Text: Andrea
Was muß ich mitbringen?
Voraussetzungen: keine
Termin:
Der Kurs ist auf 6 Teilnehmer begrenzt.
Treffpunkt: August-Conrad-Straße 39, 16761 Hennigsdorf
Dauer: 1 X 60 min. Theorie und 9 x 60 min. Leinenführigkeit (Praxis)
Ihre Anfrage/Anmeldung können Sie unter unserem Kontaktformular, unter Tel.: 0151 - 55481708 oder bei HundeJahre, Am Markt 1 in Velten vornehmen.